Noch
immer hält sich das Vorurteil Katzen könne man nicht erziehen.
Das stimmt jedoch nur bedingt. Katzen lassen sich nicht maßregeln
oder kommandieren wie Hunde, man kann ihnen aber durchaus 'gute'
Manieren beibringen.
Grundlagen
für die Erziehung sind Vertrauen, Geduld und Konsequenz.
Ganz
wichtig: Geduld! Katzen können sehr stur sein. Haben sie sich
etwas in den Kopf gesetzt, so erfordert es mitunter schon eine
gewisse Ausdauer die Katze beispielsweise zum 50zigsten Mal
vom Tisch zu setzen, begleitet von einem ruhigen aber bestimmten
'Nein'.
Konsequent
sein: Was heute verboten ist darf nicht morgen erlaubt sein und
umgekehrt. Die Katze muss zuverlässig wissen, was erlaubt und
verboten ist.
Nie
schreien, schlagen: erzürntes Schreien verschreckt das Tier nur.
Besser ist ein bestimmtes 'Nein', das ruhig in einem schärferen
Ton ausgesprochen werden darf oder auch ggf. ein 'in die Hände
klatschen', oder ein leichtes Anpusten.
Absolut
tabu sind Schläge jeglicher Art! Weder mit der Hand, noch mit
einer Zeitung. Das zerstört nur die Tier-Mensch Beziehung und
verursacht große Schäden an der sensiblen Katzenseele, welche
sich z.B. in Unsauberkeit, Aggression oder ängstlichem
Verkriechen äußern.
Als
Sanktion kann man die Katze mit einer Blumen- oder Wasserspritze
besprühen oder mit etwas leichtem, aber geräuschvollem, wie
einem kleinen Bohnensäckchen oder einer rasselndem Kettchen neben
die Katze zielen. Das tut nicht weh, ist aber unangenehm und so
wird die Katze ihre Unart nach mehrmaligen solcher unangenehmen
Erfahrungen lassen.
Die
Katze nicht für bereits passierte Schandtaten strafen. Für sie
besteht kein ersichtlicher Zusammenhang zwischen dem vor Stunden
zerkratztem Sessel und einer späteren Strafe.
Liebesentzug
ist keine Erziehungsmethode! Die Samtpfote wird verunsichert und
leidet, versteht aber den Grund für den Entzug der Zärtlichkeiten
nicht.
Positive
Bestärkung statt Schelte: Erwischt man die Katze beim Kratzen an
unerlaubten Stellen, so trägt man sie an ihren Kratzbaum oder
Kratzbrett. Kratzt sie dann dort, unbedingt ausgiebig loben!
Ein
hervorragend funktioniertes Mittel die Katze von Dummheiten
abzuhalten, ist viel mit ihr zu spielen – mehrmals täglich.
Kann
man die Zeit dafür nicht immer aufbringen, so hilft kätzische
Gesellschaft.
Tobereien,
Rangeleien, rasante Verfolgungsjagden ... das alles ist spannender
als 'gelangweilt' und unausgelastet am Sofa zu kratzen oder um
Aufmerksamkeit zu erregen die Gardine herunter zu ziehen.
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