Leider
halten sich noch immer Vorurteile gegen die Kastration. Auch wird
teils die Notwendigkeit nicht gesehen.
Katzen
werden im Schnitt mit 5 – 7 Monaten geschlechtsreif, Kater mit
etwa 7 – 9 Monaten.
Abgesehen
dass es schon genug unerwünschte Katzenscharen und damit
verbundenes Elend gibt, setzt man unkastrierte Tiere einem großen
psychischen Stress und gesundheitlichen Risiken aus.
So
schreit die Katze tage- und nächtelang nach einem Kater, sie rollt
sich unter den seltsamsten Verrenkungen am Boden, frisst kaum und
ist nach den Tagen der inneren Unruhe völlig erschöpft und oft
sogar abgemagert. Wird die Katze immer
wieder rollig, ohne dass sie gedeckt wird, besteht die Gefahr einer
Dauerrolligkeit, welche Folgeerkrankungen wie Zysten, Gesäugetumore
oder Gebärmutterentzündung nach sich ziehen kann.
Kater
sind unausgelastet, streunen durch die Gegend, verschwinden auf der
Suche nach einer rolligen Katze für Tage oder Wochen. Sie sind bei
den Revierkämpfen der erhöhten Gefahr von Kratz- und Bisswunden
ausgesetzt und somit auch der Gefahr sich mit gefährlichen, oft tödlichen
Krankheiten wie z. b. Leukose oder FIV (Katzenaids) zu infizieren.
Unkastrierte
Wohnungskater verwandeln sich zu sexverrückte Irre, die ihr
Territorium mit penetrant riechendem Urin markieren.
Vorurteile:
Viele
Katzenbesitzer sträuben sich gegen eine Kastration, weil sie
psychische wie auch physische Veränderungen des Tieres befürchten.
Es
ist ein Irrglaube, dass die Tiere nach der Kastration dick und faul
werden. Unkastrierte Tiere haben durch den Stress teils weniger
Appetit und sind durch ihre Ruhelosigkeit mehr in Bewegung als
kastrierte Katzen. Man muss also lediglich das Futter genauer
dosieren und auf ausreichend Bewegung achten.
Fast
unausrottbare Mär: Kastrierte Tiere sind nicht mehr so gute Mäusefänger.
Unfug!
Kastrierte Katzen beschäftigen sich oft sogar mehr mit der Jagd, da
sie durch sexuelle Triebe weniger abgelenkt sind.
Ebenfalls
ein hartnäckiges Argument: Man will das Tier nicht um sein 'Vergnügen'
bringen.
Reine
Vermenschlichung! Es handelt sich bei Katzen um einen Trieb, nicht
Lust. Ein Trieb, den sie nach der Kastration nicht mehr verspüren
und somit auch nicht vermissen. Dagegen leiden unkastrierte Katzen,
wenn sie eingesperrt gehalten werden, tatsächlich. Und wer die
Schreie einer Katze beim Deckakt gehört hat, wird dies kaum noch
als 'Vergnügen' bezeichnen.
Kastration
ist wider der Natur: Nimmt man es so genau, dann ist jegliche
Tierhaltung wider der Natur. Eine verantwortungsvolle Tierhaltung
beinhaltet jedoch auch unkontrollierten Nachwuchs und somit weiteres
Katzenelend nicht noch zu fördern. Bei der bestehenden
Katzenpopulation ist Geburtenkontrolle immens wichtig. Gesunde,
weibliche Katzen können bis zu drei mal im Jahr Mütter von
durchschnittlich 3 bis 6 süßen kleinen Kätzchen werden, welche ab
ca. 8 Monaten auch ebenfalls wieder Mütter werden können, und so
weiter und so weiter. Ist nur die Hälfte dieser Jungen Weibchen, so
kann man sich leicht ausrechnen, wie viel Katzen in kürzester Zeit
aus einer einzigen Kätzin hervorgehen. Wohin mit den vielen Katzen
?
Noch
ein Irrglaube: Die Katze soll einmal Junge bekommen haben. Wieder
reine Vermenschlichung! Katzen träumen nicht vom Mutterglück und
es ist nicht wichtig für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit,
dass sie wenigstens einmal vor der Kastration Junge bekommen.
Kater
kastrieren, Katzen sterilisieren?
Zwar
hat es sich eingebürgert, beim Kater vom "Kastrieren" und
bei der Katze vom "Sterilisieren" zu sprechen, aber tatsächlich
ist der bei beiden Geschlechtern üblicherweise durchgeführte
Eingriff eine Kastration. Sterilisationen werden heutzutage nur noch
auf ausdrücklichen Wunsch durchgeführt.
Bei
einer Sterilisation werden nur die Eileiter bzw. bei Kater die
Samenleiter unterbunden bzw. durchtrennt. Die Tiere sind zwar
unfruchtbar, doch ansonsten hat sich nicht viel verändert. Katzen
werden noch immer rollig, Kater markieren ihre Umgebung und fechten
bei ihrer Suche nach Weibchen weiterhin Revierkämpfe aus. Damit die
Tiere nicht weiterhin dem psychischen Stress und gesundheitlichen
Schäden ausgesetzt sind, ist es wichtig dass sie kastriert werden.
Der
Eingriff:
Bei
der Kastration werden dem weiblichen Tier die Eierstöcke entfernt,
den Männlichen die Hoden. Der operative Eingriff geschieht unter
Narkose und am nächsten Tag sind die Tiere meist wieder fit.
Die
Tiere dürfen 12 Stunden vor dem operativen Eingriff zuletzt
gefüttert werden, um ihren Kreislauf nicht unnötig zu belasten und
um vor allem Komplikationen durch das Erbrechen in Narkose zu
vermeiden.
Da
bei den meisten Tierärzten Operationen morgens getätigt werden,
kann man in der Regel seine Katze am Nachmittag wieder abholen. Sie
wird noch wackelig auf den Beinen sein, deshalb sollte man darauf
achten, dass sie nach Möglichkeit nirgends hochspringt. Am Abend
nach der Kastration noch kein Futter anbieten oder nur eine sehr
kleine Portion, ansonsten wird das Tier wahrscheinlich erbrechen.
Wasser hingegen muss stets zur Verfügung stehen.
Ich
habe meinen Katzen sehr spät abends 2 Teelöffel Futter gegeben,
somit konnten sie die Nacht gut schlafen und liefen nicht mit
knurrendem Magen auf unsicheren Pfoten durch die Wohnung.
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